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@DaWoDerPfeffer @afelia @geist Irgendwann kommt der Punkt, ab dem der Kampf wortwörtlich wird, in Form von Bürgerkrieg und politischen Attentaten, denn wenn der Staat zum Terrorstaat wird, wird die Opposition zur Guerrilla. Nur wird das in Deutschland nicht passieren, hier gibt es nicht genug kampftaugliche Genossen für linke Bürgerkriegsmilizen, das wird nur ein kurzes Gemetzel, bei dem die Faschos keinen ernsthaften Gegner haben. Die PKK wird uns kaum helfen können, die haben in Kurdistan genug zu kämpfen.

Nein, Deutschland wird genauso umkippen wie beim letzten Mal, aber vielleicht kann diesmal jemand den neuen Führer und sein Reichsoberkommando erfolgreich umbringen, bevor das Schlachten richtig losgeht, wie der Georg Elser es damals leider nicht geschafft hat. Elsers Attentat hätte, wenn geglückt, die NSDAP zwar nicht alleine gestürzt, aber doch in gehörige Unordnung gebracht, und die deutschen Kriegsvorbereitungen wären wohl arg verzögert worden.

Ein harter Schwenk nach rechts paßt einfach zu einer Zivilisation, die vor ihrem eigenen Kollaps davonzurennen versucht. Erst leugnet man den Kollaps, dann schiebt man ihn irgendwelchen Sündenböcken in die Schuhe und erklärt ihn zum Überlebenskampf der Nation gegen die anderen Nationen, zum Kampf der Nützlichen gegen die Nutzlosen, läßt die Armen sterben, damit die Reichen und Mächtigen weiter reich und mächtig sein können, und schickt das Volk, um die Nachbarn abzuschlachten und sich dabei selbst abschlachten zu lassen, damit man deren Trinkwasser und Ackerland haben kann, während die planetaren Systeme umkippen. Langfristig haben Nationen, wie wir sie kannten, natürlich keine Chancen auf Fortbestand, wenn zwischen einem Viertel und der Hälfte der Weltbevölkerung ihre Heimat verlieren und eine neue suchen. Küsten saufen ab, Täler werden überflutet oder von abbrechenden Berghängen verschüttet, riesige einst fruchtbare Regionen werden zu trockenen Steppen und Wüsten, tropische und subtropische Regionen bekommen tödliche Hitzewellen, die ganze Landstriche entvölkern, wer nicht vorher weg ist, stirbt am Hitzschlag.

Aber es ist interessant, daß der politische Kollaps dem infrastrukturellen vorausgeht, daß die Neuinstallation des Faschismus losgeht, bevor wir überhaupt wirklich ernsthafte Kollapserscheinungen wie Hungersnöte sehen. Das ist wirklich eine ganz krasse Präventivkonterrevolution, die überall auf dem Planeten gestartet wird, bevor die Ökokollapshölle richtig losbricht. Wenn dann irgendwann nicht mehr genug Essen für alle da ist, ist der Faschostaat, der dann mal eben ein Drittel seiner Bevölkerung auf die Todesliste setzt, bereits da. Wenn entschieden werden muß, wer lebt und wer stirbt, dann werden das nicht die Oligarchen und ihre Familien sein, deren Milliarden eine Großteil des CO2 ausgestoßen und einen Großteil der Biosphäre vergiftet haben, die man verhungern läßt. Ganz klar, warum Milliardäre immer wieder Faschisten fördern. Wenn es irgendwann nichts mehr zu essen gibt außer den Reichen...
Den zivilisatorischen Kollaps aufzuhalten, wird immer unwahrscheinlicher -- um wenigstens noch auf einen langsamen Niedergang umzuschwenken, bräuchte es IMHO nichts weniger als eine sofortige erfolgreiche ökosozialistische Weltrevolution gegen den Kapitalismus und gegen alle Nationalismen. Stattdessen bekommen wir eine faschistische Konterrevolution der Nationalisten.

@LordCaramac
Du schwelgst genauso in Untergangsfantasien wie die Nazis.
Going down in a blaze of glory!

In der Disziplin mit den Nazis zu konkurrieren ist dämlich, das können die besser.

Die einzige Chance, die ich sehe, wäre sie mit Hoffnung zu bekämpfen.
Hoffnung verbreiten können die nicht.

@xalibur Das Problem dabei ist, daß das Industriezeitalter schon nicht mehr zu retten ist. Unsere Zivilisation wird auf die eine oder andere Art enden, weil wir unnachhaltig sind und nicht mehr wirklich nachhaltig werden können. Diverse Systeme unseres Planeten, deren Stabilität das Fundament jeglicher Zivilisation seit der Jungsteinzeit war, sind bereits übel destabilisiert und fangen an, Zeichen von chaotischem "Flackern" zu zeigen, deshalb sinkt in den letzten Jahren auch die Genauigkeit von Wettervorhersagen, denn das Wetter weiß, unwissenschaftlich ausgedrückt, selbst nicht so genau, was es morgen macht, aber natürlich sind die Systeme der Atmosphäre und Hydrosphäre nicht die einzigen, die flackern.
Es gibt keinen Ausweg mehr aus den eskalierenden globalen Umweltkatastrophen ohne ein hartes, plötzliches, globales Ende der kapitalistischen Wirtschaft, was die Gesellschaften rund um den Globus kollabieren lassen würde. Wenn wir stattdessen, wie es zu erwarten ist, alles tun, um den Kapitalismus am "Leben" zu halten, weil wir von ihm abhängig sind, dann können wir nochsoviel "grünes Wachstum" schreien und auf alternative Technologien setzen, allein der Versuch, die gegenwärtige Größe der Realwirtschaft, gemessen in industriellem Material- und Energieumsatz pro Zeit, also z.B. in Tonnen pro Stunde und in Watt, aufrechtzuerhalten, werden wir die planetaren ökologischen und physikalischen Systeme weiter destabilisieren und die Polykrisis weiter eskalieren, bis dann halt ein paar Jahre bis Jahrzehnte später das ausbrechende ökologische Chaos die Wirtschaft abwürgt.
Eine sofortige globale Notstandsverwaltung, welche sämtliche landwirtschaftlichen und industriellen Aktivitäten den Märkten und der nationalistischen Standortkonkurrenz entzieht, wäre notwendig, um den Kollaps soweit abzubremsen, daß es kein großes Blutbad gibt, aber es ist offensichtlich, daß das nicht passieren wird. Also müssen wir uns wohl oder übel für das Schlimmste wappnen und davon ausgehen, daß die Zahl der Menschen auf der Erde in 20 Jahren oder auch schon früher gewaltig sinken wird, durch Hungersnöte, Seuchen, Naturkatastrophen, Kriege.

Xalibur

@LordCaramac nochmal von vorn:
Wenn Du Recht hast und eh nichts mehr zu retten ist, warum sollte sich dann eine Mehrheit der Bevölkerung dazu bereit finden, es unter großen persönlichen Opfern zu versuchen?

@xalibur Es geht darum, den Absturz zu bremsen, dafür zu sorgen, unsere Chancen zu verbessern. Es geht um die Frage, _wie_ diese Zivilisation untergeht, schnell oder langsam, mit vielen oder wenigen Toten, und ob es danach noch eine realistische Hoffnung auf eine neue, andere Zivilisation nach dem kommenden dunklen Zeitalter gibt, oder ob es nie wieder Zivilisation geben wird, weil die Menschheit wahrscheinlich ausstirbt, bevor der Planet sich wieder stabilisiert.

Platt ausgedrückt, hatte die Menschheit 7 000 fette Jahre, aber jetzt kommen 70 000 magere. Angesichts der Tatsache, daß unsere Spezies seit über einer Viertelmillion Jahren existiert, ist das nur ein sehr kurzer Moment.

Wenn wir jetzt ganz massiv alle Ressourcen in den Aufbau von simpler, robuster, dezentraler Infrastruktur stecken, und wenn wir jetzt alle unnützen Ressourcenverschwendungen wie etwa luxuriöse Urlaubsreisen in die Ferne oder gar ins Weltall massiv abwürgen, dann verläuft der Absturz wesentlich weniger katastrophal.